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DER TRAUM VOM RAUM

Museum des 20. Jahrhunderts . Wien 26. Juli bis 23. September 1984
Schriftenreihe des Museums moderner
Kunst Nr. 23
Herausgegeben von Dr. Dieter Ronte, Museum moderner Kunst
1090 Wien, Fürstengasse 1

Erscheint zur Ausstellung "Der Traum vom Raum"
Museum des 20. Jahrhunderts, 1030 Wien, Schweizergarten
26. Juli bis 23. September 1984© für die Texte bei den Autoren © für die Räume bei den Künstlern für die Farbaufnahmen bei Franz Schachinger, Wien Druck: Gistel Druck, 1031 Wien
Idee, Konzeption und Gestaltung: Dr. Wolfgang Drechsler
Redaktion: Dr. Christine Strasser

Inhalt:

5 Vor (dem) Wort oder im Raum . Dieter Ronte
7 Der Traum vom Raum . Wolfgang Drechsier
13 Fritz Bergler . Bodo Heil
19 Ernst Caramelle . Wolfgang Drechsler
25 Evelyne Egerer . Fritz Handl
31 Inge Graf/ZYX . Markus Brüderlin
37 Johanna Kandl . Johanna Kandl
43 Haral Oroschakoff . Dieter Ronte
49 Hannes Priesch . Dieter Schrage
55 REM . REM
61 Michael Schuster . Monika Faber
67 Gustav Troger. Wolfgang Drechsler
73 Erwin Wurm . Christine Strasser

Künstler:

Fritz Bergler
Emst Caramelle
Evelyne Egerer
GRAF+ZYX
Johanna Kandl
Haral Oroschakoff
Hannes Priesch
REM
Michael Schuster
Gustav Troger
Erwin Wurm

Vor (dem) Wort oder im Raum
Dieter Ronte

[...]
Es ist seit einigen Jahren zu beobachten, daß junge Künstler sich intensiv mit der dritten Dimension in der Kunst beschäftigen. Es liegen in ihr Probleme, wie sie in den fünfziger Jahren von einigen Abstrakten gestellt wurden, jenen, die entweder konsequent flächenparallel gemalt haben, aber auch jenen, die versucht haben, die Leinwand in die wirkliche dritte Dimension zu überführen, wie z. B. Lucio Fontana oder Emilio Vedova. Malerei, Kunst, und dies gilt wieder heute, sollte nicht nur raumgreifend werden, so wie es viele abstrakt arbeitenden Künstlern in angewandten Arbeiten, das heißt auf einen Raum konzipierten Werken, getan haben, sondern die Kunst selbst sollte sich wieder dem Raum verschreiben, jene Dimension aufnehmen, die den Menschen ja in seiner Realität umgibt: die wirkliche dritte Dimension. In dem Traum vom gestalteten Raum liegt eine der Triebkräfte der Kunst: jener Kunst, die nicht mehr Handelsobjekt werden kann, weil nicht transferibel. Es lebt die Idee nach dem größeren Ganzen, nach der räumlichen Einheit, letztlich nach dem Gesamtkunstwerk, das ein einzelner bestimmen kann.
[...]

Dank gilt nicht nur dem Team des Museums moderner Kunst (besonders Herrn Erwin Jarolim in der Verwaltung und Herrn Rudolf Osztovits, der mit handwerklicher Perfektion und Energie zur Realisierung dieser Ausstellung beigetragen hat), sondern vor allem auch den beteiligten Künstlern und Autoren, und nicht zuletzt dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung für die Finanzierung dieser Präsentation.

Der Traum vom Raum
Wolfgang Drechsler

Die Idee zu "Der Traum vom Raum" entstand im Zuge der Recherchen zur Ausstellung "Einfach gute Malerei", die März/April letzten Jahres ebenfalls im Museum des 20. Jahrhunderts veranstaltet worden ist. Bei einigen Künstlern, deren Werke damals- in der Selektionsphase- hinsichtlich des Aspektes einer "malerischen" Malerei untersucht' worden sind, waren andersgeartete, oft mehr spürdenn artikullerbare, Problemstellungen zu erkennen. Eine davon war die des- aus welchen Gründen immer- künstlerisch gestalteten Raumes. Neben vielen anderen wurden damals die "Raumkünstler", obwohl von verschiedenster Seite vorgeschlagen, ja gefordert, nicht in die endgültige Auswahl aufgenommen- es war nicht ihre Ausstellung. Unter den Ausgeschiedenen (was die nun neue Problematik betrifft) waren: Fritz Bergier, Johanna Kandl, Haral Oroschakoff, Hannes Priesch und das Künstlerpaar Brigitte Kowanz und Franz Graf. Das auf Terminüberschneidungen zurückzuführende Fehlen der Letztgenannten ist besonders bedauerlich, da sie von Anfang an für diese Präsentation vorgesehen waren.
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